Letzter Ausweg bei Haarausfall

Statistisch gesehen leiden mehr Männer als Frauen unter echtem Haarausfall. Um den echten Haarausfall vom unechten zu unterscheiden, muss über eine längere Zeitspanne beobachtet werden, ob die Wurzel am ausgefallenen Haar erkennbar ist. In vielen Fällen sind Haare einfach nur abgebrochen. Mehr als zweihundert mit der Wurzel verlorene Haare pro Tag deuten auf einen echten Haarausfall hin.

Welche Möglichkeiten gibt es, wenn sich der Wald lichtet?

Viele in der Werbung angepriesene Wundermittel halten nicht, was sie versprechen. In einer Hautklinik können sich Betroffene über mögliche medizinische Präparate ausführlich beraten lassen. Je nach Art des Haarausfalls sind diese Mittel mehr oder weniger wirksam. Falls der Körper auf Medikamente nicht anspricht, haben es Männer häufig einfacher. Viele rasieren sich den Kopf oder kämmen die verbliebenen Haare über die kahlen Stellen, was durchaus ein stimmiges Gesamterscheinungsbild ergeben kann. Frauen greifen im Extremfall zur Perücke. Ein guter Friseur berät ausführlich hinsichtlich Farbe und Ausführung. Eine weitere, jedoch kostspielige Lösung ist die Haartransplantation.

Der letzte Ausweg: Eigenhaartransplantation

Mit mittlerweile mehr als einer Million Eingriffen ist die Haartransplantation ein etablierter Bestandteil der operativen Dermatologie. Die häufigsten Methoden sind die Mini – und die Micro Graft Technik. Während beim Mini Craft 3-5 Haare mit einem Durchmesser von 1-1,2 mm Durchmesser verpflanzt werden, sind es beim Micro Craft 1-2 Haare mit 0,7 bis 0,9 mm Durchmesser. Pro Behandlung, die zwischen zwei und sechs Stunden dauert, können bis zu 1500 solcher Transplantate eingesetzt werden, so dass es gelingt, auch eine größere Glatze in zwei bis drei Sitzungen zu bedecken. Die Haarwurzeln werden entweder als Streifen oder als Haarwurzelgruppen entnommen. Bei der Streifenentnahme wird ein Hautstück aus einem intakten Haarareal entnommen, bei der zweiten Vorgehensweise werden mit einem feinen Bohrer kleine Hautstellen herausgestochen. Im Zielgebiet wird die Kopfhaut wiederum angeschnitten oder angebohrt und die Haarpräparate eingebracht. Normalerweise heilt die Kopfhaut gut und es bilden sich innerhalb kurzer Zeit feine Blutgefäße zur Verbindung und Versorgung des Transplantates. Etwa zwei Wochen nach der Operation werden die Fäden gezogen. Aufgrund des natürlich langsamen Wachstums von Haaren wird der Erfolg der Transplantation erst nach mehreren Monaten deutlich erkennbar.

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